Quirion vs Oskar – Der direkte Vergleich der beliebten Robo-Advisors

Du überlegst, mit einem Robo-Advisor zu starten, aber weißt nicht, ob Quirion oder Oskar die richtige Wahl ist? Beide gehören zu den bekanntesten digitalen Vermögensverwaltern in Deutschland – doch sie unterscheiden sich deutlich in Gebührenstruktur, Zielgruppe und Anlagestrategie.

In diesem detaillierten Vergleich erfährst du, welcher Robo-Advisor wirklich zu deinen Zielen, deinem Budget und deiner Erfahrung passt. Wir zeigen dir konkrete Kostenbeispiele, Performance-Daten und klären, wann sich welcher Anbieter lohnt.

Die wichtigsten Unterschiede auf einen Blick

KriteriumQuirionOskar
Mindestanlage1.000 € (Sparplan: 30 €/Monat)1.000 € (Sparplan: 25 €/Monat)
Gebühren0,48 % (ab 10.000 €), sinkt bis 0,28 %0,80 % - 1,00 % (pauschal)
ETF-Kostenca. 0,18 % p.a.ca. 0,20 % p.a.
ZielgruppeErfahrene Anleger, höhere SummenFamilien, Einsteiger
BesonderheitenGünstige Gebühren, hohe TransparenzKindersparplan, einfache Bedienung
Risikoprofile10 Stufen5 Stufen
NachhaltigkeitESG-Portfolios verfügbarNicht im Fokus
RebalancingAutomatischAutomatisch

Gebühren im Detail – Wo Quirion deutlich punktet

Die Kostenstruktur ist einer der größten Unterschiede zwischen Quirion und Oskar. Quirion arbeitet mit einer degressiven Gebührenstaffel, die sich bei steigenden Anlagesummen lohnt:

Quirion Gebührenmodell

  • Bis 10.000 €: 0,48 % p.a.
  • 10.000 - 50.000 €: 0,38 % p.a.
  • 50.000 - 100.000 €: 0,33 % p.a.
  • Ab 100.000 €: 0,28 % p.a.

Hinzu kommen ETF-Kosten von durchschnittlich 0,18 % jährlich. Bei 25.000 € Anlagesumme zahlst du also insgesamt ca. 0,56 % pro Jahr (0,38 % Verwaltung + 0,18 % ETF).

Oskar Gebührenmodell

  • Bis 10.000 €: 1,00 % p.a.
  • Ab 10.000 €: 0,80 % p.a.

Dazu kommen ETF-Kosten von etwa 0,20 % jährlich. Bei 25.000 € Anlagesumme zahlst du ca. 1,00 % pro Jahr (0,80 % Verwaltung + 0,20 % ETF).

Kostenvergleich: Beispielrechnung über 10 Jahre

Bei einer Einmalanlage von 20.000 € und einer durchschnittlichen Rendite von 6 % p.a.:

Quirion:

  • Gesamtkosten nach 10 Jahren: ca. 2.100 €
  • Endvermögen: ca. 33.700 €

Oskar:

  • Gesamtkosten nach 10 Jahren: ca. 3.500 €
  • Endvermögen: ca. 32.300 €

Differenz: Rund 1.400 € weniger bei Oskar durch höhere Gebühren. Bei längeren Anlagehorizonten und höheren Summen wird der Unterschied noch deutlicher.

Anlagestrategie & Portfolio-Aufbau

Beide Robo-Advisors setzen auf passive ETF-Strategien, unterscheiden sich aber in der Umsetzung:

Quirion: Diversifiziert & transparent

Quirion nutzt eine breit gestreute Mischung aus:

  • Aktien-ETFs (Industrieländer & Schwellenländer)
  • Anleihen-ETFs (Staats- und Unternehmensanleihen)
  • Rohstoff- & Immobilien-ETFs (je nach Risikoprofil)

Du kannst zwischen 10 verschiedenen Risikostufen wählen – von konservativ (70 % Anleihen) bis offensiv (100 % Aktien). Quirion zeigt dir transparent, welche ETFs verwendet werden und wie die Gewichtung aussieht.

Vorteil: Hohe Flexibilität, detaillierte Kontrolle, nachhaltige ESG-Optionen verfügbar.

Oskar: Einfach & bewährt

Oskar setzt auf ein Core-Satellite-Prinzip mit wenigen, aber bewährten ETFs:

  • Vanguard FTSE All-World (Aktienanteil)
  • Anleihen-ETFs von iShares
  • Optional: Gold-ETCs für Diversifikation

Du wählst zwischen 5 Risikoprofilen (z. B. Ausgewogen = 50 % Aktien, 50 % Anleihen). Die Auswahl ist bewusst reduziert, um Einsteiger nicht zu überfordern.

Vorteil: Extrem einfach, kein Fachwissen nötig, schnelle Entscheidung.

Zielgruppen: Wer sollte was wählen?

Quirion passt zu dir, wenn du:

  • Mittlere bis höhere Summen anlegen willst (ab 5.000 €)
  • Kosten minimieren möchtest und langfristig denkst
  • Transparenz & Kontrolle über dein Portfolio schätzt
  • Erfahrung mit ETFs hast oder dich gerne einliest
  • Nachhaltig investieren möchtest (ESG-Optionen)

Oskar passt zu dir, wenn du:

  • Absolute Einfachheit suchst – ohne Finanzjargon
  • Als Familie für Kinder sparen willst (Kindersparplan!)
  • Mit kleinen Beträgen starten möchtest (ab 25 €/Monat)
  • Keine Zeit oder Lust hast, dich mit Details zu beschäftigen
  • Einen emotional beruhigenden Ansatz bevorzugst

Besondere Features im Vergleich

Quirion: Mehr Flexibilität & Nachhaltigkeitsoptionen

  • ESG-Portfolios: Investiere nach ökologischen, sozialen und Governance-Kriterien
  • Individuelle Anpassungen: Steuere dein Risikoprofil in 10 Stufen
  • Kostentransparenz: Alle Gebühren klar aufgeschlüsselt
  • Vermögensberater-Option: Persönliche Beratung ab 50.000 € möglich

Oskar: Familienfreundlich & intuitiv

  • Kindersparplan: Optimiert für langfristiges Sparen für Kinder
  • Familien-Erweiterung: Portfolio passt sich automatisch an, wenn ein Kind dazu kommt
  • Einfache App: Ohne Fachbegriffe, visuell ansprechend
  • Emotionaler Mehrwert: Motivierende Darstellung des Vermögensaufbaus

Performance-Vergleich: Wer schneidet besser ab?

Beide Anbieter erzielen ähnliche langfristige Renditen, da sie auf vergleichbare ETF-Strategien setzen:

  • Quirion: Durchschnittliche Rendite von ca. 6,5 % p.a. (je nach Risikoprofil)
  • Oskar: Durchschnittliche Rendite von ca. 6,2 % p.a. (je nach Risikoprofil)

Die tatsächliche Performance hängt stark vom gewählten Risikoprofil und den Marktbedingungen ab. Langfristig sind die Unterschiede minimal – entscheidend sind die Kosten, und hier hat Quirion bei höheren Summen klar die Nase vorn.

Steuern & rechtliche Aspekte

Beide Robo-Advisors sind in Deutschland voll reguliert und BaFin-überwacht:

  • Quirion: Partnerbank ist die Quirin Privatbank AG
  • Oskar: Partnerbank ist die Baader Bank AG

Beide kümmern sich um:

  • Automatische Abführung der Abgeltungssteuer
  • Freibeträge kannst du selbst verwalten
  • Jährliche Steuerbescheinigungen

Rebalancing & Risikosteuerung

Beide Anbieter führen automatisches Rebalancing durch, um dein Portfolio im Gleichgewicht zu halten:

  • Quirion: Rebalancing bei Abweichung von mehr als 5 % vom Zielportfolio
  • Oskar: Rebalancing quartalsweise oder bei größeren Marktbewegungen

Beide berücksichtigen dabei steuerliche Aspekte und optimieren Transaktionen, um unnötige Kosten zu vermeiden.

Sicherheit & Einlagensicherung

  • Quirion: Einlagensicherung bis 100.000 € über die Quirin Privatbank
  • Oskar: Einlagensicherung bis 100.000 € über die Baader Bank

Die ETFs selbst sind Sondervermögen und damit im Insolvenzfall geschützt.

Unser Fazit: Quirion oder Oskar?

Beide Robo-Advisors haben ihre Stärken – die Wahl hängt von deiner Situation ab:

Wähle Quirion, wenn:

✅ Du ab 5.000 € oder mehr investierst ✅ Niedrige Kosten oberste Priorität haben ✅ Du Transparenz & Kontrolle schätzt ✅ Nachhaltige Investments wichtig sind ✅ Du etwas Finanz-Erfahrung hast

Wähle Oskar, wenn:

✅ Du absoluten Einstieg suchst (Familie, Kinder) ✅ Einfachheit wichtiger ist als Mini-Kostenunterschiede ✅ Du mit kleinen Beträgen starten willst ✅ Ein emotionaler, motivierender Ansatz dir hilft ✅ Du keine Zeit für Details hast

Langfristig und bei höheren Summen ist Quirion die kostengünstigere Wahl. Oskar überzeugt durch seine familienfreundliche Ausrichtung und die extrem einfache Bedienung – perfekt für alle, die sich nicht mit ETF-Details beschäftigen wollen. Für Familien, die speziell für Kinder sparen möchten, bietet unser Oskar Kindersparplan Test weitere wertvolle Einblicke.

Beide sind seriöse, regulierte Anbieter mit soliden Strategien. Du kannst mit keinem der beiden etwas falsch machen – achte einfach darauf, dass der Anbieter zu deiner aktuellen Lebens- und Finanzsituation passt.